Das Dorf Eilensen – Lage und historische Entwicklung

Das Ilmebecken wird in Ost-West-Richtung von einem alten Verkehrsweg erschlossen; er geht von Einbeck aus und führt über Markoldendorf nach Dassel. Unmittelbar an dieser Straße und etwa in mittlerer Entfernung zwischen Markoldendorf und Dassel liegt die Ortschaft Eilensen. Sie befindet sich nördlich der Ilme , wo sowohl die Straße Einbeck-Dassel als auch der Schienenverkehr der 1883 eröffneten Ilmebahn verläuft, für den Eilensen lange einen Haltepunkt bildete. Das Ilmebecken wird in Ost-West-Richtung von einem alten Verkehrsweg erschlossen; er geht von Einbeck aus und führt über Markoldendorf nach Dassel.

Luftbild von Eilensen

Unmittelbar an dieser Straße und etwa in mittlerer Entfernung zwischen Markoldendorf und Dassel liegt die Ortschaft Eilensen. Sie befindet sich nördlich der Ilme , wo sowohl die Straße Einbeck-Dassel als auch der Schienenverkehr der 1883 eröffneten Ilmebahn verläuft, für den Eilensen lange einen Haltepunkt bildete.

Die Lage dieses Ortes an einem durchgehenden Verkehrsweg wurde dadurch ausgezeichnet, dass hier direkt an der Straße noch im 16. Jahrhundert westlich vor dem Dorf ein Chausseegeld-Einnehmerhaus mit Schlagbaum lag, das erst 1896 aufgehoben wurde. Außerdem war im Ort ein Freigericht mit Richtstätte vorhanden, zu dem sich sämtliche Freien des Amtes Hunnesrück hielten.

Auch der Ortsgrundriß hat sich an dem durchgehenden Verkehrsweg orientiert, indem sich die Häuser des Dorfes anfangs von Ost nach West entlang einer parallel verlaufenden Dorfstraße reihten. Inmitten dieses Grundrisses bildete ein ursprünglich freier Dorfplatz mit einem davorliegenden Tie den dörflichen Mittelpunkt (heute noch „Thie“ genannt), bis er während der Siedlungsverdichtung seitdem mittleren 17. Jahrhundert von Brinksitzern bebaut wurde.

In diesem Ortsbild, das noch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts nicht mehr als zwanzig Hausstellen umfaßte, traten schon im Mittelalter zwei bauliche Schwerpunkte besonders deutlich in Erscheinung, so zunächst das im westlichen Ortsbereich gelegene Amtsvorwerk. Eilensen war ein ausgesprochen bäuerliches Dorf, wozu besonders die Lage in der fruchtbaren Ilmebörde beigetragen hat. Hier besaß auch das Hochstift Hildesheim, dessen Amtsgebiet Hunnesrück sich über das westliche Ilmebecken erstreckte, etlichen Grundbesitz und mannigfache Berechtigungen. Zur besseren Bewirtschaftung seines ausgedehnten Landbesitzes im Ilmetal — insgesamt etwa 110 Morgen — richtete es im Jahre 1326 einen freien Hof in Eilensen zu einem, dem Amt Hunnesrück verbundenen Vorwerk ein. Von dem ungefähr zwei Morgen großen und vier Gebäude umfassenden Amtshof erfolgte die Nutzung der in den Feldmarken von Eilensen, Ellensen und Deitersen gelegenen Ländereien, wozu auch eine größere Schäferei gehörte.

St. Anna Kapelle Der zweite bauliche Schwerpunkt im Ortsbereich war die St. Anna-Kapelle. Unmittelbar neben dem hildesheimischen Amtshof gelegen, wird ihre Gründung wohl im 14. Jahrhundert erfolgt sein.
Die Eilenser Kapelle ist eines der wenigen Beispiele im Landkreis Einbeck für die sonst im Niedersächsischen Bergland weithin verbreiteten mehrgeschossigen mittelalterlichen Kapellen, bei denen es sich um einen Bautyp handelt, der gleichermaßen als Andachtsstätte, Speicherraum und Wehrbau diente. In Eilensen wird zunächst das zehn Meter lange Erdgeschoß als Kapelle eingerichtet gewesen sein, bevor im 15. Jahrhundert das Obergeschoß aufgesetzt wurde.

Und ein Jahrhundert später ist der fast sechs Meter lange Chor angefügt worden, so daß damals bereits das heutige Bauwerk vollendet war; es besitzt mithin einen zweigeschossigen Westteil, während der Ostteil lediglich eingeschossig ist. Spuren eines alten Eingangs sind noch auf der Südseite festzustellen, doch stammen die jetzigen Tür- und Fensteröffnungen erst aus dem 18. Jahrhundert. Damals, im Jahre 1722, wurde auch der Glockenstuhl erneuert. Vorhanden ist eine Glocke von 1644 und die 1685 gestiftete Empore.

Um diese beiden baulichen Schwerpunkte hat sich Eilensen im Laufe der Zeit zu einem Haufendorf entwickelt. Es gruppierte sich um die Kapelle, wobei der Dorfkern bis heute nahezu unverändert geblieben ist. Doch hat sich die Ortschaft dadurch nur unwesentlich vergrößert: ihre Einwohnerzahl stieg von 178 im Jahre 1939 bis gegenwärtig lediglich auf ca. 220 Personen in etwa 80 Haushaltungen an.

zusammengestellt von U. Freter mit Auszügen aus „Der Landkreis Einbeck“ von Erich Plümer – herausgegeben 1971


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